Grenzgänge

Andreas Dorn

Serie

Themen

  • Kunst und Kultur


Tags

  • Annahmen 2021
  • Aufnahmen ab 2010
  • Aufnahmen 1990-2009
  • Monochrom
  • Freie Arbeit


Statement

Während sechs Jahren ist der Fotograf Schritt für Schritt die deutsch-französischen Grenze entlang gelaufen - genauer auf der Grenzlinie zwischen dem Saarland und dem Département Moselle in Lothringen. Das sind 157 Kilometer zwischen dem "Dreiländereck" Hornbach (Pfalz), Brenschelbach (Saarland), Schweyen (Moselle) und dem Dreiländereck Perl (Deutschland), Apach(Frankreich), Schengen (Luxemburg), die er in 23 Etappen gewandert ist. Immer auf der Suche nach im Unterholz versteckten Grenzsteinen und nach anderen Spuren, die die Geschichte in dieser Landschaft hinterlassen hat.

Mit der Rolleiflex entstanden dabei Schwarz-Weiß-Aufnahmen, welche die besondere Atmosphäre dieser Orte einfangen: Einerseits ihre Vernachlässigung, Verlassenheit und die Gleichgültigkeit der Natur, andererseits die exakte Nummerierung, die Jahreszahl der Grenzsteine und die zentimetergenaue Präzision der durch sie festgelegten Grenzlinie.

So zeigen diese Bilder den Kontrast zwischen der teils herben, teils idyllischen Landschaft mit der durch die Steine und Grenzanlagen repräsentierten politischen Wirklichkeit im Laufe der Zeit. Stacheldraht, Steinwälle, Laufgräben und Schützenmulden bezeugen an einigen Stellen noch die kriegerische Vergangenheit. Doch zumeist sieht man eine nicht zu begrenzende Landschaft, sodass die Fotografien eher das Verbindende als das Trennende dieser langsam verblassenden Grenze verdeutlichen.

 

Entstehungszeitraum der Serie: 2006-2012