Seit 1971 beobachte und fotografiere ich in unterschiedlichen Zeitabständen, oft soweit möglich vom gleichen Standpunkt aus, die saarländischen Bergehaldenlandschaften bei Bexbach, Brefeld, Camphausen, Ensdorf, Göttelborn, Heinitz, Jägersfreude, Landsweiler, Luisenthal, Maybach, Püttlingen, Völklingen und Wiebelskirchen, um die sich dort ergebenden Veränderungen im Foto festzuhalten. Diese künstlichen, von Menschenhand geformten Landschaften zeigen die gewaltigen und gewaltsamen Eingriffe des Menschen in die gegebene Naturlandschaft. Unverwertbares, Millionen Jahre altes „taubes“ Gestein, sogenannter Abraum, wird aus der Tiefe der Erde gefördert, aufgeschüttet und dem Tageslicht ausgeliefert. Inzwischen, nach dem Ende des Bergbaues an der Saar, ergreift die Natur, teilweise durch den Menschen unterstützt, wieder Besitz von dieser Landschaft und verdeckt die geschlagenen Wunden und lässt sie interessant, gar idyllisch und schön erscheinen. Die Bergehalden sind für mich Denkmale, die einerseits in die Vergangenheit weisen, die an menschliche Knochenarbeit unter Tage und auch an schreckliche Unglücksfälle erinnern. Gleichzeitig aber lassen sie in mir auch die die Zukunft betreffende Frage aufkommen, wie wohl unsere Nachfolger in Jahrhunderten auf diesen Halden stehen und sie als Rätsel der Vergangenheit archäologisch erforschen werden.
Entstehungszeitraum der Serie: 1971-2016